"Derzeit sind miteinander verbundene Einzelsysteme im Einsatz, die aus Photovoltaik-Zellen, meist bleibasierten Akkus und Unmengen an Kabel bestehen", betonte Ilie Hanzu vom Institut für Chemische Technologie von Materialien der TU Graz. Ganz nebenbei brauche das Ganze "viel Platz, ist wartungsintensiv und nicht optimal effizient", wie der Grazer Forscher in einer Mitteilung schilderte. Sein Team will nun in dem von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützten Forschungsprojekt SolaBat ein Hybrid-System aus Batterie und Solarzelle entwickeln, welches Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln und auch speichern kann. "Angesichts der geringen Zahl existierender Konzepte betritt das Projekt wissenschaftliches Neuland", so der TU-Forscher.
Knackpunkt sind die Materialien
Die größte Herausforderung liege in der neuen Kombination maßgeschneiderter funktioneller Materialien: "Wir brauchen Materialien, die ihre jeweiligen Aufgaben zuverlässig erfüllen sowie mit anderen Materialien elektrochemische kompatibel sind, damit sie in einem Gerät zusammen funktionieren", wie der Chemiker erläuterte. "Wir müssen wissen, was passiert, wenn die Materialien miteinander in Kontakt kommen", so Hanzu. Hierzu untersucht das Grazer Zentrum für Elektronenmikroskopie (ZFE) die zugrunde liegenden Grenzflächeneffekte und -reaktionen. Daneben sollen laut Hanzu statt kobalthaltiger Elektroden umweltfreundlichere Titanate als Aktivmaterial eingesetzt werden und auch polymerbasierte Solarzellen seien eine Alternative.
Das Projekt betritt zwar noch kaum erforschtes Territorium, die potenziellen Einsatzmöglichkeiten erscheinen den Grazer Forschern jedoch schon jetzt vielfältig: Abgesehen von Photovoltaik-Anlagen am Haus seien dadurch nachhaltigere Akkus von Smartphones oder auch Autobatterien denkbar. In den kommenden drei Jahren stehen den Grazer Forschern rund 700.000 Euro zur Verfügung.