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AMADA – Österreich ist perfekt für die Herstellung von Produkten mit hoher Wertschöpfung

AMADA ist einer der weltweit größten Maschinen- und Werkzeughersteller. Die Stärke des Standortes Österreich sieht das Unternehmen vor allem im Bereich Metallurgie. Hierfür findet man in Österreich laut AMADA die besten technologischen Rahmenbedingungen der Welt.  

 

 

Bei der Suche nach Schlüsselpersonal kann man in Österreich auf einen Pool von guten Leuten zurückgreifen.

 

Katsuhiko Kawabata Präsident der AMADA Austria GmbH
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Fragen an Katsuhiko Kawabata, Präsident der AMADA Austria GmbH 

 

Mitte der 80er-Jahre beschloss AMADA, eine Produktionsstätte für die Fertigung von Bi-Metall-Sägebändern und von Abkantwerkzeugen in Europa zu errichten. Die Wahl fiel auf Österreich. Warum hat sich Österreich damals im europäischen Standortwettbewerb durchsetzen können? 

Bei der Wahl für einen Produktionsstandort in Europa war unter anderem das Thema Subventionen wichtig. Österreich konnte hier durchaus punkten. Dieser Umstand allein wäre allerdings zu wenig gewesen. Die staatlichen Beihilfen in der Region Elsass oder in Nordirland wären zu diesem Zeitpunkt höher gewesen. 

Ausschlaggebend für die Entscheidung nach Österreich zu expandieren waren traditionelle Geschäftsbeziehungen. AMADA hatte bereits in den 1970er-Jahren mit der österreichischen Firma voestalpine Böhler gearbeitet. Das starke persönliche Vertrauensverhältnis zwischen dem Gründer von AMADA und Herrn Schreck, der damals bei voestalpine Böhler in Tokio tätig war, war also ebenfalls entscheidend.  

Wenn AMADA diese Entscheidung heute treffen müsste, würden Sie es wieder tun? 

Seit damals hat sich in der Geschäftswelt viel verändert. Wenn AMADA heute eine Produktionsstätte in Europa errichten würde, dann wäre das wahrscheinlich kein kompletter Neuanfang, so wie das bei AMADA Austria in den 80er-Jahren der Fall war. Wahrscheinlicher wäre die Übernahme eines bereits bestehenden europäischen Mitbewerbers. 

Sie haben den Standort in Österreich über die Jahrzehnte sukzessive weiter ausgebaut, unter anderem 2001 mit der Einrichtung einer neuen Produktionslinie für die Herstellung von hartmetallbestückten Sägebändern, die 2003 erfolgreich gestartet wurde. Was waren die letzten und was sind die aktuellen Erweiterungsschritte am Standort?  

Zwischen 2018 und 2021 haben wir unsere Produktionslinie für hartmetallbestückte Sägebänder erheblich erweitert. Wir haben auch keramische Beschichtungsanlagen für diese hartmetallbestückten Sägebänder installiert. Auch in der Produktion von Abkantwerkzeugen haben wir wesentliche Veränderungen vorgenommen. Damit war in den vergangenen drei Jahren ein Investitionsvolumen von 16 Millionen Euro verbunden. 

Was sind nach Ihrer Erfahrung die Stärken des Standortes Österreich für ein Maschinenbauunternehmen wie Ihres? 

Der Standort Österreich eignet sich hervorragend für die Herstellung von Spezialtechnologien und von Produkten mit hoher Wertschöpfung. Außerdem verfügen wir über ein hohes technologisches Niveau, sowohl bei der EDV-Technologie als auch bei der Automatisierung der Produktionsanlagen. Die größte Stärke des Standortes Österreich ist jedoch ohne Zweifel die Metallurgie. Hierfür findet man in Österreich die besten technologischen Rahmenbedingungen der Welt. Wir hoffen, dass sich diese auch in Zukunft noch weiterentwickeln werden. 

Welche Rahmenbedingungen am Standort Österreich sind für den Erfolg von AMADA besonders wichtig? 

Die kostengünstige Versorgung mit ECO-Energie, die in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist. Energie ist natürlich immer ein wichtiger Aspekt bei der Metallbearbeitung und Wärmebehandlung. 

Wie bewerten Sie die Qualität und Motivation der österreichischen Mitarbeiter:innen im internationalen Vergleich, was zeichnet sie besonders aus und wie wichtig sind diese Eigenschaften für den Erfolg Ihres Unternehmens? 

Unsere Mitarbeiter:innen sind alle sehr qualifiziert. Entscheidend ist auch, dass jede Abteilung Schlüsselpersonal hat, die für ein reibungsloses Funktionieren des Unternehmens sorgen. Bei der Suche nach Schlüsselpersonal kann man in Österreich auf einen Pool von guten Leuten zurückgreifen. 

Wie hat sich der Standort Österreich aus Ihrer Sicht über die Jahre verändert? Was ist besser geworden, was sehen Sie eher kritisch? 

Zunächst einmal ist der durchschnittliche Lebensstandard gestiegen und damit auch die Arbeitskosten. Ich denke auch, dass die Wirtschaft durch den Anstieg des Lebensstandards und der Kaufkraft in den ehemaligen osteuropäischen Ländern stimuliert wurde. Der innereuropäische Güterverkehr ist aktiver geworden und die geografische Lage Österreichs im Zentrum Europas ist vorteilhaft. 

Gab es besonders prägende, einschneidende Ereignisse, Wendepunkte oder persönliche Erlebnisse in der Unternehmensgeschichte am Standort Österreich, die besonders in Erinnerung bleiben? 

Die neue Hartmetall-Sägebandanlage, die seit 2019 in Betrieb ist, hat das Produktionsvolumen wesentlich gesteigert. Alle Produktionsanlagen funktionieren jetzt nach dem Prinzip „Industrie 4.0“. Das hat die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter:innen deutlich verbessert. Derartige Verbesserungen wollen wir künftig in anderen Produktionsprozessen ebenfalls umsetzen. 

Was plant AMADA in Österreich für die Zukunft? Können Sie uns hierzu bereits etwas sagen? 

Ich denke, dass Umweltschutz, Energie-Selbstversorgung und mannlose Produktion die Schlüsselwörter für die Fertigung in unseren Werken in der Zukunft sein werden. 

Um diese beiden großen Ziele müssen wir uns besonders bemühen. 

Wie hat die Austrian Business Agency (ABA) AMADA in diesen Jahren unterstützt? Bei der Ansiedlung in den Achtzigerjahren bis heute? 

In den Anfangstagen des Unternehmens erhielten wir viel Unterstützung von der ABA, unter anderem von Ing. Wilfried Gunka. Insbesondere erhielten wir viele sachdienliche Ratschläge, wie man mit den kulturellen Unterschieden umgehen soll, vor allem Bereich der Arbeitnehmerseite und der Unternehmensleitung. In den letzten Jahren wurden wir beim Bau der neuen Produktionsanlagen mit Beratung unter anderem im Bereich von Förderungen unterstützt. 

Haben Sie Wünsche an den Standort Österreich oder die ABA? 

Ich denke, dass Seminare für japanische Gesellschaften zu den Themenbereichen Investitionsanreize, Visa und Arbeitsbedingungen in Österreich sinnvoll wären.  

Und noch eine abschließende Frage: Was schätzen Sie persönlich am meisten an Österreich? 

Ich persönlich schätze am meisten die wunderbare Natur und die entspannten Lebensbedingungen. 

 

AMADA Austria GmbH 

Die japanische AMADA Gruppe wurde 1946 gegründet und ist heute einer der weltweit größten Maschinen- und Werkzeughersteller. AMADA Austria nahm 1987 den Betrieb mit 100 Mitarbeiter:innen auf. Am Standort Ternitz in Niederösterreich ist der Sitz des F&E- sowie des Produktionszentrums für qualitativ hochwertige Bi-Metall-Sägebänder und Hartmetallsägebänder sowie Abkantwerkzeuge. Seit 2010 konzentriert sich das Unternehmen auf die Produktion und Entwicklung von Hartmetallsägebändern und hat in den vergangenen drei Jahren 16 Millionen Euro in den Standort Österreich investiert. Hartmetallsägebänder werden in der Industrie eingesetzt, die Präzisionssägebänder kommen vor allem in der Flugzeugfertigung oder in der Automobilbranche in Europa und in Nordamerika zum Einsatz, Kunden sind zum Beispiel Boeing, Airbus, VW oder Mercedes. Mit rund 170 Mitarbeiter:innen erzielt das Unternehmen einen Umsatz von 30 Millionen Euro. 

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