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© Pfizer Corporation Austria GmbH
  • Success Story

Pfizer – setzt in Österreich auf das ausgeprägte (natur-) wissenschaftliche Know-how seines Teams

2020 konnte Pfizer gemeinsam mit seinem Partner BioNTech in Rekordtempo den ersten Covid-19-Impfstoff zur Verfügung stellen. Auch in Österreich zählt Pfizer zu den größten Pharmaunternehmen und stellt am Produktionsstandort in Orth an der Donau rund 14,5 Millionen Impfdosen pro Jahr für den weltweiten Export her.  

 

 

Der Life Sciences-Sektor ist im Vergleich zu anderen innovativen Sektoren der mit Abstand innovationsfreudigste, weist die höchste Forschungsquote auf und trägt maßgeblich zur nationalen Wertschöpfung bei.

 

Dr. Robin Rumler Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria (bis 2022)
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Fragen an Prof. Dr. Robin Rumler, Country Manager Pfizer Corporation Austria: 

 

Zur Erweiterung Ihres Standortes werden weitere 50 Millionen Euro in die Errichtung neuer Labors für ein internationales Qualitätskontrollzentrum für Impfstoffe am Produktionsstandort von Pfizer in Orth an der Donau investiert. Im Laufe des Jahres 2022 werden die neuen Räumlichkeiten eröffnet. Welche Voraussetzungen bietet Österreich, damit diese zukunftsweisenden Schritte im Herzen Europas erfolgen konnte? 

Wirtschaftliche Faktoren und attraktive Rahmenbedingungen für pharmazeutische Produktion (z. B. Infrastruktur) sind natürlich Kernkriterien bei der Entscheidung über Vertriebs- und Produktionsstandorte. Auch die langfristig partnerschaftliche Zusammenarbeit mit lokalen medizinischen Einrichtungen, Universitäten und Stakeholdern im Gesundheitswesen ist für uns von besonderer Bedeutung. 

Mindestens genauso wichtig ist uns aber auch die fachliche Qualifikation unserer lokalen Mitarbeiter:innen. Neben ausgeprägtem (natur-)wissenschaftlichem und betriebswirtschaftlichem Know-how brauchen wir Mitarbeiter:innen mit hohem Engagement, Teamspirit und sehr guten Kommunikationsfähigkeiten. Letzteres bezieht sich einerseits auf unsere Unternehmenssprache Englisch, aber noch viel mehr auf die Fähigkeit, die Errungenschaften unserer Forschungsaktivitäten für die Stakeholder aus den unterschiedlichen Bereichen zu „übersetzen“.  

Pfizer hat bedeutendes volkswirtschaftliches Gewicht. Wir bringen dem Land Wertschöpfung sowie sichere und attraktive Arbeitsplätze. Darauf sind wir stolz und das wollen wir auch weiterhin tun.  

Inwieweit haben Förderungen wie etwa die Forschungsprämie Einfluss auf Investitionsentscheidungen von Pfizer am Standort Österreich? 

Grundsätzlich begrüßen wir Maßnahmen wie die Forschungsprämie. Um jedoch langfristig und nachhaltig Investitionen in Österreich zu halten, zu sichern und zu stärken, bedarf es – neben Maßnahmen im Bereich der Förderung, etwa durch Prämien – adäquater, für den Standort Österreich förderlicher Rahmenbedingungen. Konkret angesprochen sei hier die Förderung der klinischen Forschung und der pharmazeutischen Produktion sowie ein rascher und niederschwelliger Marktzugang, der eine effiziente Versorgung der Patient:innen in Österreich sicherstellt. 

Wie schätzen Sie den Life Sciences-Standort Österreich insgesamt im internationalen Vergleich ein? 

Der Life Sciences-Sektor ist im Vergleich zu anderen innovativen Sektoren der mit Abstand innovationsfreudigste, weist die höchste Forschungsquote auf und trägt maßgeblich zur nationalen Wertschöpfung bei. Um dies weiterhin sicherzustellen bzw. noch auszubauen, muss nichtsdestotrotz laufend an der Attraktivität und dem Ausbau des Standortes gearbeitet werden. Es gilt, industriepolitische Incentives auf den Weg bringen, um den Produktions- und Forschungsstandort zu stärken. Dazu zählen beispielsweise die besten Rahmenbedingungen und ein starkes Patentrecht.  

Klare „pain points“ gibt es für Österreich in puncto Forschungsstandort: Wir haben zwar eine anerkannte Expertise in der klinischen Forschung, stehen im internationalen Kontext jedoch in einem harten Wettbewerb. Das zeigen seit Jahren sinkende Zahlen bezüglich Studienteilnahme. Eine proaktive Positionierung seitens der Politik ist dringend nötig. Oft fehlen die notwendigen Basis-Ressourcen wie z. B. Personal, sogenannte Study Nurses oder Study Coordinators. Für ein optimales Umfeld für klinische Studien wäre es auch sehr wichtig, wenn Daten z. B. aus dem klinischen Alltag für die Forschung besser verfügbar wären. Die Verknüpfung von Spitalsdaten etwa funktioniert in Österreich nicht gut. Nur wenn solche Voraussetzungen gegeben und Strukturen nachhaltig gesichert sind, lässt sich klinische Forschung langfristig erfolgreich umsetzen.  

Die Pfizer Corporation Austria war 2020 einer der ersten Betriebe, der das equalitA Gütesiegel für innerbetriebliche Frauenförderung vom Wirtschaftsministerium erhalten hat. Halten Sie derartige Initiativen für wichtig, um geschlechtsspezifische Lohn- und Gehaltsunterschiede auszugleichen? 

Definitiv! Fairness zählt zu unseren grundlegenden Unternehmenswerten, gleiche berufliche Chancen für alle Mitarbeiter:innen sind in unseren weltweit gültigen Richtlinien verankert. Wir setzen auf Frauenförderung und Chancengleichheit ohne Wenn und Aber. Den Beweis für diesen starken Willen liefert etwa der hohe Frauenanteil in Führungspositionen: Knapp 70 Prozent der Belegschaft der Pfizer Corporation Austria sind weiblich und fast 50 Prozent aller Personen mit Mitarbeiter:innen-Verantwortung sind Frauen. Es sollte für alle Unternehmen heute selbstverständlich sein, leistungs- und nicht geschlechtsabhängig zu entlohnen. 

Generell gilt: Gleichstellung, Frauenförderung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bedürfen einer ständigen Weiterentwicklung der innerbetrieblichen Rahmenbedingungen. Wir haben vor über zehn Jahren das ‚Fair Play Team‘ gegründet. In diesem Abteilungs-übergreifenden Team widmen wir uns Themen wie Karenz und Wiedereinstieg, Gesundheitsförderung, Mentoring etc.  

Wie hat sich der Standort Österreich aus Ihrer Sicht über die Jahre/Jahrzehnte verändert? Was ist besser geworden, was war früher besser als heute?  

Wir alle erleben derzeit, dass zum einen die Folgen der Corona-Pandemie noch nicht bewältigt sind. Zum anderen erschüttert der Ukraine-Krieg die Wirtschaft und damit einhergehend die Energieversorgung. Der Standort ist also mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Es wird nun entscheidend sein, welche Schritte seitens der Regierung in den nächsten Monaten gesetzt werden. 

Gab es besonders prägende, einschneidende Ereignisse, Wendepunkte oder persönliche Erlebnisse in der Unternehmensgeschichte am Standort Österreich, die besonders in Erinnerung bleiben? 

2020 konnten wir gemeinsam mit unserem Partner BioNTech in Rekordtempo den ersten Covid-19-Impfstoff zur Verfügung stellen. Nach monatelanger, extremer Anstrengung die ersten Impfstoffdosen übergeben zu können – ein Ereignis, das mir ewig in Erinnerung bleiben wird und zu meinen persönlichen Höhepunkten im Berufsleben zählt.  

Was plant Pfizer in Österreich als nächste Schritte? Können Sie uns hierzu bereits etwas sagen? 

Zurzeit befinden sich 90 Entwicklungsprogramme in der Pipeline, d. h. in der klinischen Entwicklung bei Pfizer. Dabei konzentrieren wir uns auf Therapiegebiete mit besonders hohem medizinischen Bedarf, beispielsweise seltene Erkrankungen. In der Krebstherapie legen wir den Fokus auf zielgerichtete Therapien und auf die Immuntherapie. Unser erklärtes Ziel ist es, bis 2025 25 neue Arzneimittel für Patient:innen zur Verfügung zu stellen. 

Haben Sie Wünsche an den Standort Österreich oder die ABA? 

Die Pandemie hat unser Gesundheitssystem hart auf die Probe gestellt und tut dies noch immer. Sie hat aber auch neue Perspektiven sichtbar gemacht und den Weg für innovative Entwicklungen geebnet. So war Corona etwa ein Beschleuniger der Digitalisierung. Es gilt diesen Innovationsschub weiterhin zu nutzen und die vielen Learnings weiterzuentwickeln. 

Wie hat die ABA Sie unterstützt? 

Die ABA hat uns mit wichtigen Informationen zu Fördermöglichkeiten in Österreich sehr gut unterstützt und ist uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden. 

Und noch eine abschließende Frage: Was schätzen Sie persönlich am meisten an Österreich? 

Die unschlagbare Lebensqualität – speziell in Wien – sowie die Stabilität und Sicherheit zeichnen unser Land ganz besonders aus.  

 

Pfizer Corporation Austria GmbH 

Im Mai 1956 wurde die österreichische Niederlassung von Pfizer in Wien gegründet. Startete Pfizer Österreich damals mit einer Zulassung für einen Entzündungshemmer, stellt das Unternehmen heute über 100 Arzneimittel zur Verfügung. Am ersten österreichischen Standort in der Wiener Wipplingerstraße arbeiteten zu Beginn rund 40 Mitarbeiter. Heute betreibt das Unternehmen zwei Standorte. Die Pfizer Corporation Austria GmbH weiterhin mit Sitz in Wien ist eine Vertriebsorganisation, vertreibt rezeptpflichtige Medikamente und ist ein wichtiger Partner im österreichischen Gesundheitssystem sowie in der medizinischen Forschung und Entwicklung. Mit dem Kauf der Impfstoffproduktion in Orth an der Donau (NÖ) von Baxter Ende 2014 wurde internationales Augenmerk auf den österreichischen Standort gerichtet. Dort befindet sich nun mit der Pfizer Manufacturing Austria GmbH der Produktionsstandort des Unternehmens, an dem zwei Impfstoffe für den weltweiten Export hergestellt werden. Pfizer ist in Österreich Arbeitgeber für 525 Menschen.  

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