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©Dirk Bruniecki
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planqc: “Österreich bietet mit seiner exzellenten Forschungslandschaft in der Quantenphysik enorme Vorteile”

03. Dezember 2024

Das deutsche Quantencomputing-Startup planqc ist im Jahr 2024 so richtig durchgestartet, hat große Aufträge und Investoren gewonnen. Im Interview verrät CEO Alexander Glätzle, was er am neuen Standort in Innsbruck schätzt und welch zentrale Rolle die gut ausgebaute Infrastruktur dort für Forschung und Entwicklung für den Erfolg des Unternehmens spielt. 

Interview mit Alexander Glätzle, CEO von planqc  

Im Jahr 2024 hat planqc große Aufträge an Land gezogen, wie jenen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und in einer Series-A-Runde 50 Millionen Euro eingesammelt. Nachdem planqc erst 2022 gegründet wurde, wie kam es dazu, dass sich der Erfolg schon so schnell eingestellt hat?  

Als Spin-off des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik konnten wir auf jahrzehntelange Spitzenforschung aufbauen und mit unserer Technologie auf Basis neutraler Atome frühzeitig überzeugen. Darauf aufbauend konnten wir Partner wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt oder das Leibniz-Rechenzentrum von der Leistungsfähigkeit unseres technologischen Ansatzes überzeugen – und auch das Vertrauen staatlicher und privater Investoren gewinnen. 

Worauf ist planqc spezialisiert, welche Lösungen bieten Sie Ihren Kunden?  

planqc ist auf die Entwicklung von Quantencomputern auf Basis neutraler Atome spezialisiert. Diese Technologie ermöglicht eine hohe Skalierbarkeit und Qualität, um anspruchsvolle Anwendungen in Forschung und Industrie zu realisieren. Unser Ziel ist es, Kunden einen frühen Zugang zu dieser Technologie zu verschaffen – sei es über Rechenzeit in der Cloud, die Entwicklung von Algorithmen oder strategische Beratung. Damit bereiten wir Unternehmen darauf vor, sich Wettbewerbsvorteile im kommenden Quantenzeitalter zu sichern. Konkret können die Quantencomputer enorme Potentiale in verschiedenen Branchen heben, beispielsweise eine schnellere und zielgerichtete Arzneimittelentwicklung, präzisere Wettermodelle oder allgemein bei potenteren KI-Modellen. 

Ihr Headquarter haben Sie in Garching bei München. Was hat Sie dazu bewegt, im nahen Innsbruck ein Büro zu eröffnen?  

Innsbruck war von Anfang an Kandidat Nr. 1 für unser erstes Tochterunternehmen. Zum einen hat Österreich eine beeindruckende Tradition im Quantencomputing, die von Pionieren wie Schrödinger geprägt wurde. Zum anderen gilt Innsbruck heute als ein Zentrum international renommierter Experten im Bereich Quantencomputing. Als jemand, der selbst in Innsbruck promoviert hat, schätze ich das exzellente wissenschaftliche Umfeld und die Möglichkeiten, die es bietet. Diese Nähe zu führenden Forschungseinrichtungen ermöglicht es uns, den vorhandenen Talentpool anzuzapfen und unser Wachstum voranzutreiben. 

Welche Unterstützung erhielten Sie bei der Ansiedlung, auch von der Austrian Business Agency?  

Die Austrian Business Agency hat uns bei der Ansiedlung stark unterstützt, insbesondere durch die Vermittlung von Kontakten zu lokalen Forschungseinrichtungen und Partnern. Das hat uns den Einstieg in Österreich deutlich erleichtert und dazu beigetragen, unsere Ziele schneller umzusetzen. 

“Innsbruck gilt heute als ein Zentrum international renommierter Experten im Bereich Quantencomputing. Diese Nähe zu führenden Forschungseinrichtungen ermöglicht es uns, den vorhandenen Talentpool anzuzapfen und unser Wachstum voranzutreiben.”

Alexander Glätzle CEO von planqc

Welche Vorteile bietet der Standort Österreich speziell für Unternehmen im Bereich Quantencomputing, auch hinsichtlich Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen?  

Österreich bietet mit seiner exzellenten Forschungslandschaft, speziell im Bereich der Quantenphysik, enorme Vorteile. Universitäten wie die in Innsbruck zählen zu den weltweit führenden Einrichtungen auf diesem Gebiet. Zudem schafft die gut ausgebaute Infrastruktur für Forschung und Entwicklung eine ideale Basis für Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Dies macht Österreich zu einem hochattraktiven Standort für Unternehmen wie planqc. 

Sie selbst sind in Österreich geboren, haben an der Universität Innsbruck promoviert und sind dann für Forschungsaufenthalte nach Oxford, Harvard, Melbourne und Singapur, als Unternehmensberater und Gründer nach München. Mit welchen Qualitäten punktet Österreich im Allgemeinen, auch als Arbeits- und Wohnort?  

Österreich ist für mich Heimat und ein Ort, der mich geprägt und meine Leidenschaft für Wissenschaft entfacht hat. Hier habe ich meine ersten Schritte in der Forschung gemacht, in einer Umgebung, die Exzellenz fördert und gleichzeitig ein starkes Gemeinschaftsgefühl vermittelt. Österreich schafft es, Tradition und Innovation miteinander zu verbinden und so ein fruchtbares Umfeld für Wissenschaftler, Unternehmer und Gründer zu schaffen. 

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