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Salzburg und Niederösterreich - zwei neue Hotspots
19. September 2024Die Life Science-Branche in den Bundesländern Salzburg und Niederösterreich entwickelt sich zu einem wichtigen und zukunftsorientierten Sektor, der bedeutende Beiträge zur Gesundheit, Biotechnologie und Pharmakologie leistet. Beide Regionen bieten eine florierende Umgebung für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Startups, die in diesem Bereich tätig sind.
Hier spielt – nicht nur – die Musik
Salzburg, bekannt für seine Kultur und atemberaubende Landschaft, entwickelt sich zunehmend zu einem Hotspot für Life Sciences. 60 Unternehmen mit 3.000 Mitarbeiter:innen erwirtschaften dabei einen Umsatz von einer 1 Milliarde Euro im Jahr. Die Region profitiert von einer starken Vernetzung zwischen akademischen Einrichtungen, wie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU), der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) und dem Universitätsklinikum Salzburg. Diese Institutionen arbeiten eng mit der Industrie zusammen, um innovative Forschungsprojekte in den Bereichen Biotechnologie, Pharmakologie und Medizintechnik voranzutreiben.
Dazu gehören auch Investitionen in – gemeinsam genutzte – Infrastruktur und neue Technologien. So erhielt das Projekt CELLCOMM der PLUS kürzlich den Zuschlag der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG für eine Förderung in Höhe von 1,5 Mio Euro, mit der ein hochtechnologisches Messinstrument angeschafft werden kann. Damit können biologische Proben im Bereich der Krebsforschung mittels „Spatial-Biology“ präzise analysiert werden. Das Gerät bedeutet einen großen Schritt für die Krebsforschung am Standort Salzburg, da alle, etwa das Universitätsklinikum und das Salzburg Research Cancer Institute, davon profitieren können.
Ein wichtiger Akteur in der Salzburger Life Science-Szene ist auch die Salzburg Research Forschungsgesellschaft, die sich auf angewandte Forschung und Entwicklung konzentriert. Durch diese Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft entstehen innovative Lösungen, die von der Entwicklung neuer Therapien bis hin zu technologischen Innovationen reichen, die die Gesundheitsversorgung verbessern.
Ökosystem für Grundlagenforschung bis Marktreife
Niederösterreich, das flächenmäßig größte Bundesland Österreichs, hat sich in den letzten Jahren auch als Standort für Life Sciences etabliert. Mit dem Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg, Med Austron in Wiener Neustadt und dem Technopol Krems verfügt das Bundesland über hochmoderne Forschungseinrichtungen, die internationale Anerkennung genießen.
Auch hier wird die Life Science-Branche stark durch die enge Zusammenarbeit zwischen akademischen Institutionen und der Industrie geprägt. Das Austrian Institute of Technology (AIT) in Seibersdorf und das Technopol-Programm der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur Ecoplus spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung der Innovationskraft in der Region. Technopole sind Plattformen für Know-how-Transfer und Wissensverbreitung und forcieren die regionale und internationale Zusammenarbeit. Initiativen wie diese unterstützen nicht nur etablierte Unternehmen, sondern gerade auch Startups, die neue Entwicklungen in den Bereichen Biotechnologie, Medizintechnik und Gesundheitswesen vorantreiben.
Ein spannendes junges Unternehmen ist Saphenus Medical Technology. Es wurde 2016 gegründet und hat jahrelang mit führenden Wissenschafter:innen an der weltweit ersten fühlenden Prothese geforscht. Dieses revolutionäre Medizinprodukt konnte zahlreiche Förderungen und Preise gewinnen und wurde auch als erstes österreichisches Unternehmen überhaupt mit dem EIC Accelerator der Europäischen Kommission gefördert. Das niederösterreichische Unternehmen arbeitete bei der Entwicklung seiner fühlenden Prothese auch mit der Salzburg Research Forschungsgesellschaft zusammen – nur ein Beispiel für die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit verschiedenster Player innerhalb Österreichs. Seit diesem Jahr kooperiert Saphenus bei der Entwicklung innovativer Ansätze in der Amputationstechnik auch mit der renommierten Havard Medical School.