
Der Preis wurde verliehen in Anerkennung der Erschließung des neuen Forschungsbereichs Quantengase mit dipolaren magnetischen Wirkungen, nachdem sie Anfang November mit dem „Antonio-Feltrinelli-Nachwuchspreis in Physik“ von Italiens Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet worden war. Diese mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung der Accademia dei Lincei wurde heuer erstmals vergeben und geht an italienische Gelehrte unter 40 Jahren, die in ihrem Fach außergewöhnliche und international beachtete Erfolge erzielt haben.
Die in Neapel geborene Quantenphysikerin Francesca Ferlaino widmet sich in ihrer Forschung ultrakalter Quantenmaterie, in der die Teilchen den Regeln der Quantenmechanik gehorchen. Ferlainos Schwerpunkt liegt dabei in der Untersuchung von dipolaren Quantenphänomenen. Gemeinsam mit ihrem Team war sie die erste, die ultrakalte Quantengase aus Erbiumatomen erzeugt hat. Die relativ schweren Atome der seltenen Erden bieten eine neue Spielwiese zum Studium des komplexen Quantenverhaltens, wo Wechselwirkung über große Distanzen und Richtungsabhängigkeit ins Spiel kommen. Mit ihren Forschungen will die Physikerin ein grundlegendes Verständnis von komplexen, geometrieabhängigen Quantensystemen schaffen und in bisher unerforschte Gebiete der Physik vordringen.