
Das Forschungsstipendium wird jedes Jahr an bis zu 17 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt verliehen und soll die auf ihren Forschungsgebieten führenden Persönlichkeiten zu einem Wechsel nach Australien bewegen. Mit dem Stipendium verbunden ist eine Berufungszusage einer australischen Universität - für Hanns-Christoph-Nägerl kommt diese von der University of Queensland, die im Times Higher Education Ranking der weltbesten Universitäten auf Platz 65 liegt.
Von Seiten des Australischen Forschungsrats heißt es, die Expertise des Physikers würde Australien in die Lage versetzen, mit den Bemühungen anderen Nationen bei der Entwicklung von Quantentechnologien auf Basis von ultrakalten Atomen und Molekülen mitzuhalten. Ob Nägerl dem Ruf nach Australien folgen oder seiner langjährigen Heimat in Innsbruck treu bleiben wird, ist noch offen. Hanns-Christoph Nägerl und sein Team haben in den vergangenen Jahren demonstriert, wie man Quantengase aus Molekülen bei hoher Teilchendichte und niedrigen Temperaturen im Nanokelvin-Bereich erzeugen kann. Nägerl ist nun dabei, molekulare Quantensimulatoren zu realisieren, um direkt im Experiment komplexen Vielteilchenquantenprozessen auf die Spur zu kommen. Diese Prozesse stehen beispielsweise hinter der bisher unerklärten Hochtemperatursupraleitung in Festkörpern, ermöglichen bzw. verhindern den elektronischen Transport in zukünftigen elektronischen Schaltkreisen und sind für die Bildung von neuartigen Supraflüssigkeiten relevant.