
Forschende der Johannes Kepler Universität Linz entwickeln nun eine Spritze, mit der Notärzte vor Ort rund 20 Prozent des Herzmuskels vor dem Absterben retten können. Im Laborversuch ist das neue Mittel bereits erfolgreich getestet worden.
Beim Infarkt wird ein Teil des Herzens von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten. Das umliegende Herzgewebe wird zwar nicht mehr voll versorgt, stirbt aber erst nach einiger Zeit endgültig ab. Dieses Gewebe kann die Neuentwicklung von Univ.-Prof. David Bernhard, Leiter des Zentrums für Medizinische Forschung der JKU, retten. Mit seinem Team hat er den Wirkstoff 5`-Methoxyleoligin entwickelt. Das Besondere: Er schützt nicht nur das mangelversorgte Herzgewebe vor den Auswirkungen des Infarkts, sondern kann auch intravenös verabreicht werden. Eine Spritze vor Ort durch den Notarzt reicht also aus – bisher konnte eine Behandlung des Herzens erst operativ im Krankenhaus erfolgen. Methoxyleoligin stammt ursprünglich aus der Wurzel des Edelweiß, kann aber mittlerweile synthetisch hergestellt werden. Insgesamt haben Experten von sechs österreichischen Universitäten unter Führung der JKU mehrere Jahre an dem Projekt gearbeitet.