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IDQ Europe – Quanteninformationstechnologien in Europa
13. April 2022Noch nie haben Cyberangriffe die IT-Sicherheit von Unternehmen und Infrastruktur so gefährdet wie heute. Quantentechnologien werden in naher Zukunft enorme Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben. Für den Schweizer Anbieter von quantenbasierten Cybersicherheitslösungen ID Quantique war Österreich als früher Pionier der Quanteninformationsforschung logischer Standort für die Errichtung des unabhängigen europäischen Kompetenzzentrums (CoC) IDQ Europe.
Fragen an Florian Fröwis, Geschäftsführer:
Zu Beginn dieses Jahres gab IDQ die Gründung des unabhängigen Kompetenzzentrums (Center of Competence CoC) IDQ Europe in Wien bekannt: Welche Strategie und welches Vorhaben stecken dahinter?
Die Zukunft der Quanteninformationstechnologien für Kommunikation und Berechnung in Europa aktiv mitzugestalten, war schon immer Teil des Auftrags von IDQ. Das CoC ist über eine neu gegründete Stiftung unabhängig von IDQ. Damit will ID Quantique Europe die Bestrebungen der EU unterstützen, bei den Quantentechnologien an der Spitze zu bleiben und neue Quantentalente in Europa zu halten.
Warum hat IDQ gerade Österreich für diese zentrale Position innerhalb Ihres Unternehmens und innerhalb der EU gewählt?
IDQ hat eine lange Tradition starker Partnerschaften mit europäischen Universitäten, Forschungsinstituten und der Industrie. Der Aufbau des unabhängigen CoC in der EU ist daher ein logischer Schritt für uns, um die Bemühungen der EU um Technologiesouveränität zu unterstützen. Österreichische Institute und Forschungsgruppen spielen seit Langem eine Schlüsselrolle in vielen europäischen Initiativen wie dem Quantum Flagship oder der European Quantum Communication Infrastructure. Im Laufe der Jahre hat IDQ eine enge Zusammenarbeit mit diesen österreichischen Organisationen aufgebaut. Besonders zu erwähnen ist das Forschungszentrum AIT (Austrian Institute of Technology), das hier angesiedelt und sehr aktiv ist. Wir kennen und schätzen die Leute dort. Das Vertrauen, dass man gemeinsam die Technologie weiterentwickeln kann, hat den Ausschlag für die Eröffnung des neuen CoC in Wien gegeben.
Welche Standortvorteile gibt es für IDQ in Österreich darüber hinaus?
Neben generischen Vorteilen wie sozialer Sicherheit und guter Infrastruktur hat Wien eine hohe Lebensqualität und mehrere Hochschulen zu bieten. Dadurch erwarten wir Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften. Darüber hinaus werden innovative Themen wie eben die Quantentechnologien in Österreich sehr gefördert.
Welche Rolle soll das CoC in Österreich im europäischen Kontext spielen?
Österreich ist bestens geeignet für unser Vorhaben, auch weil es – wie die Schweiz – als früher Pionier auf eine fast 30-jährigen Tradition in der Quanteninformationsforschung zurückgreifen kann. Wir wollen in Wien schrittweise ein europäisches Center of Competence inklusive Forschung und Entwicklung schaffen, das die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt.
Welche Unterstützung haben Sie von österreichischer Seite bekommen und wie hat die Austrian Business Agency (ABA) ID Quantique unterstützt?
Die Austrian Business Agency, das Bundesministerium für Klimapolitik (BMK) und die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) haben uns nachdrücklich unterstützt und damit den Grundstein für die zukünftige Deep-Tech-Entwicklung und -Wirtschaft in der Region Wien gelegt. Bei der praktischen Ansiedlung war die ABA für uns eine große Unterstützung, z. B. bei der Vermittlung des richtigen Anwalts, und wir konnten außerdem stark von der hervorragenden Vernetzung der ABA profitieren.
ID Quantique (IDQ)
ID Quantique (IDQ) ist ein weltweit führender Anbieter von quantenbasierten Cybersicherheitslösungen und insbesondere auf Quantenkryptografie spezialisiert.
Das Unternehmen wurde 2001 in Genf gegründet und hat seither Pionierarbeit geleistet. Das Motto bei der Unternehmensgründung 2001 war noch „From Vision to Technology“. Heute ist man bereits in der Phase „From Technology to Value“, es wird also mit der bereits vorhandenen Technologie für den Nutzer ein Wert geschaffen, d. h. die Quantentechnologie wird in die „normale Industrie“ integriert. IDQs Kunden kommen z. B. aus dem akademischen Bereich und aus dem Banken- und Telekommunikationssektor. IDQ ist führend im Bereich Quantenverschlüsselung, Zufallszahlengeneratoren und quantenphotonische Messgeräte.
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