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PlanRadar – Mit sechs Unicorns liegt Österreich als Standort für innovative Tech-Unternehmen ganz weit vorne

13. April 2022

Wien wird für das Proptech-Unternehmen PlanRadar auch künftig das strategische Zentrum für die globale Expansion und die Weiterentwicklung der Produkte bleiben. Die zentrale Lage war schon bisher der perfekte Ausgangspunkt für die Eroberung des europäischen Marktes. 

 

 

Obwohl Österreich manchmal den Ruf hat, eher traditionell als dynamisch zu sein, hat sich in den letzten Jahren viel getan. Zum Beispiel hat sich Österreich zu einem wichtigen Standort für innovative Tech-Unternehmen entwickelt, sei es PropTech, FinTech oder EdTech. Mit sechs Unicorns liegt Österreich im europäischen Vergleich ganz weit vorne, zusätzlich gibt es noch einige Soonicorns, also Anwärter auf die Bewertung von 1 Milliarde.

 

Sander van de Rijdt Co-CEO und Co-Founder von PlanRadar
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Fragen an Sander van de Rijdt, Co-CEO und Co-Founder von PlanRadar 

 

Was hat Sie bewogen, gerade in Österreich Ihr Unternehmen zu gründen? 

Die Idee zu PlanRadar ist in Österreich geboren, alle fünf Gründungsmitglieder haben hier ihren Lebensmittelpunkt. Durch frühere erfolgreiche Unternehmensgründungen wussten Ibrahim und ich, dass der Standort im B2B-Bereich keine große Rolle spielt, wenn das Produkt gut ist. Das sehen auch Investoren so. Dank der zentralen Lage hat sich Wien auch als günstiger Ausgangspunkt für unsere Expansion in andere europäische Länder erwiesen.  

Etwa die Hälfte der Mitarbeiter:innen sind noch in Wien situiert. Diese spielen sicherlich eine zentrale Rolle für Ihren Erfolg. Wie bewerten Sie die Qualität und Motivation der österreichischen Mitarbeiter:innen im internationalen Vergleich, was zeichnet sie besonders aus und wie wichtig sind diese Eigenschaften für den Erfolg Ihres Unternehmens? 

Obwohl die Hälfte unserer Mitarbeiter:innen von unserem Headquarter in Wien aus arbeitet, sind nur ein Teil davon Österreicher:innen. Wir haben eine sehr offene Firmenkultur und leben von der Diversität unserer Teams. Alle unsere Mitarbeiter:innen sind nicht nur Expert:innen in ihrem Bereich, sondern werden laufend motiviert, ihre eigene Perspektive mit einzubringen. Die Vielfalt und das Engagement jeder/jedes Einzelnen macht PlanRadar zu dem erfolgreichen Unternehmen, das wir heute sind.   

Geplant ist zudem ein regionales Headquarter in den USA, von dem aus auch Niederlassungen in Mexiko-Stadt und São Paulo betreut werden, und ein zweites regionales Headquarter in den Vereinigten Arabischen Emiraten, um auch die Niederlassungen in Singapur und Sydney zu steuern. Welchen Stellenwert wird Österreich bei dieser Wachstumsstrategie haben? 

Unser Sitz in Wien wird weiterhin das strategische Zentrum bleiben und auch viele international relevante Entscheidungen werden hier getroffen. Bereiche wie die Weiterentwicklung unseres Produkts oder das globale Brand Marketing werden auch in Zukunft von hier aus gesteuert und somit das Wachstum von PlanRadar maßgeblich unterstützen.  

 Was sind nach Ihrer Erfahrung die Stärken des Standortes Österreich für ein Proptech-Unternehmen Ihres Zuschnitts? 

Wir befinden uns in einer starken Wachstumsphase und suchen laufend nach neuen Talenten. Gerade hier hilft uns der Standort Wien und auch Österreich als Land, Bewerber:innen aus aller Welt zu finden. Erst kürzlich wurde Wien wieder zur lebenswertesten Stadt gekürt. Wir haben ein sehr gutes Gesundheits- und Sozialsystem, ein vielfältiges kulturelles Angebot, viel Grün – das sind alles Aspekte, die gut qualifizierten Fachkräften neben einem dynamischen Arbeitsumfeld wichtig sind und uns helfen, Talente nach Österreich zu holen. 

Welche Rahmenbedingungen am Standort Österreich sind für den Erfolg von PlanRadar besonders wichtig?  

Die zentrale Lage Österreichs hat uns geholfen , in andere europäische Märkte zu expandieren. Durch die geografische und wirtschaftliche Nähe Österreichs zu Südosteuropa konnten wir etwa in 2019 unsere erste Niederlassung in Zagreb eröffnen. Österreich hat eine aktive Förderlandschaft und ist als Wirtschaftsstandort attraktiv für ausländische Investoren – davon konnten und können wir nach wie vor profitieren. 

Gibt es ist in Ihren Augen ein Alleinstellungsmerkmal (USP), einen Vorteil für Ihr Unternehmen, der nur hier (in Österreich) zu finden ist? 

Man könnte sagen, dass wir als Österreicher einen gewissen Heimvorteil haben, nämlich müssen wir uns als eher kleines Land im geschäftlichen Bereich von Anfang an immer auch mit internationaler Expansion beschäftigen, um die größeren Märkte im Rest der Welt zu bedienen. Dadurch ist uns eine gewisse Diplomatie und Lösungsorientierung in die unternehmerische Wiege gelegt und die Österreicher sind auch als ein ausgesprochen humorvolles Volk bekannt, das überall gerne gesehen ist. Das hilft unheimlich im Geschäftsalltag. Zusätzlich haben heimische Unternehmen den Mehrwert der Digitalisierung schnell erkannt, sodass wir schon früh große Kunden wie Porr oder ATP gewinnen konnten.  

Wie hat sich der Standort Österreich aus Ihrer Sicht über die Jahre verändert? Was ist besser geworden, was sehen Sie eher kritisch? 

Obwohl Österreich manchmal den Ruf hat, eher traditionell als dynamisch zu sein, hat sich in den letzten Jahren viel getan. Zum Beispiel hat sich Österreich zu einem wichtigen Standort für innovative Tech-Unternehmen entwickelt, sei es PropTech, FinTech oder EdTech. Mit sechs Unicorns liegt Österreich im europäischen Vergleich ganz weit vorne, zusätzlich gibt es noch einige Soonicorns, also Anwärter auf die Bewertung von 1 Milliarde. Verschiedene Plattformen und Happenings ermöglichen einen regen Austausch untereinander, das spornt an und macht Spaß. 

Könnten Sie uns bitte kurz die wichtigsten Meilensteine der Aktivitäten von PlanRadar in Österreich auflisten? Zum Beispiel Anzahl der Mitarbeiter:innen damals und heute, F&E, Erweiterungsprojekte, neue Entwicklungen und Investitionen am Standort etc.?  

Wie die meisten Startups haben wir mit einem kleinen Team angefangen, im Jahr 2017 waren wir noch sechs Personen, heute zählen wir rund 170 Mitarbeiter:innen in unserem Office in Wien. Es macht Freude zu sehen, wie PlanRadar wächst und wir ein Stockwerk nach dem anderen anmieten müssen, um Platz für alle neuen Mitarbeiter:innen zu schaffen.  

Wir haben PlanRadar hier entwickelt und ein international erfolgreiches Unternehmen rund um unser Produkt aufgebaut, das wir ständig weiterentwickeln, um unsere Kund:innen und die Branche bestmöglich bei der Digitalisierung unterstützen zu können. Außerdem haben wir von Wien aus zwei rekordverdächtige Finanzierungsrunden (Series A und B) abgeschlossen, durch die wir nicht nur den Wert des Unternehmens, sondern auch Österreichs als Tech-Standort stärken.  

Gab es besonders prägende, einschneidende Ereignisse, Wendepunkte oder persönliche Erlebnisse in der Unternehmensgeschichte am Standort Österreich, die besonders in Erinnerung bleiben? 

Da gibt es viele – ein besonderer Moment war zum Beispiel als wir vor wenigen Wochen zu Österreichs ScaleUp des Jahres gewählt wurden oder die Bekanntmachung unserer Finanzierungsrunde Anfang 2022, die mit knapp 70 Millionen USD die größte Series-B-Kapitalrunde eines B2B-Unternehmens in Österreich war.  

Was plant PlanRadar in Österreich als nächste Schritte? Können Sie uns hierzu bereits etwas sagen? 

Wir wollen unsere Marktführerschaft in unserem Segment noch weiter ausbauen und unsere Mitarbeiter:innen bis Ende des Jahres auf über 500 erhöhen. Im Produktbereich werden wir weiter in Forschung & Entwicklung investieren und uns noch intensiver mit Themen wie Virtual und Augmented Reality oder Künstliche Intelligenz beschäftigen.  

Wie hat die Austrian Business Agency (ABA) und speziell WORK in AUSTRIA Sie unterstützt?  

WORK in AUSTRIA unterstützt uns regelmäßig mit Informationen zu allgemeinen Verfahrensabläufen, vor allem bei etwaigen Änderungen, aktuell zum Beispiel bei der Frage, worauf man bei Anträgen ukrainischer Staatsbürger:innen achten muss, oder bei besonderen Fällen.  

Haben Sie Wünsche an den Standort Österreich oder die ABA? 

Die Verfahren rund um die Rot-Weiß-Rot-Karte sind kompliziert und langwierig. Wir würden uns daher eine einfachere und schnellere Abwicklung von Prozessen für die Erlangung von Aufenthaltstiteln für unsere Mitarbeiter:innen wünschen.  

Und noch eine abschließende Frage: Was schätzen Sie persönlich am meisten an Österreich? 

Ich schätze die geselligen und humorvollen Menschen und staune immer wieder über die Natur und Landschaften, die wir in Österreich haben. 

 

PlanRadar GmbH

PlanRadar ist ein Proptech-Unternehmen, das 2013 von fünf Gründern mit internationalem Background in Wien gegründet wurde. Das Unternehmen vereinfacht mit einer Softwarelösung Arbeitsprozesse bei Bau- und Immobilienprojekten. Inzwischen hat PlanRadar mehr als 400 Beschäftigte an 18 internationalen Standorten und mehr als 120.000 einzelne Nutzer:innen in mehr als 60 Ländern. PlanRadar wurde als Österreichs ScaleUp des Jahres 2022 ausgezeichnet.  

 

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