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Cycuria: Biotech-Startup aus Graz entwickelt zielgerichtete Krebstherapie
07. April 2025In Graz entwickelt Cycuria Therapeutics eine innovative Therapie für hämatologische Krebserkrankungen. Durch die enge Vernetzung von Wissenschaft, Industrie und klinischer Forschung bietet der Standort Österreich hervorragende Perspektiven für den Erfolg des Startups.
Cycuria TherapeuticsCycuria Therapeutics (wird in einer neuen Registerkarte geöffnet) wurde im Juni 2024 in Graz von Wissenschaftler:innen der Medizinischen Universität Graz, der TU München und der Universität Heidelberg gegründet. Das präklinische Onkologie-Startup beschäftigt sich mit der frühen Phase der Medikamentenentwicklung gegen Krebs. Es entwickelt eine neuartige, proteinbasierte, zielgerichtete Therapie für sogenannte hämatologische Krebserkrankungen, die das blutbildende System betreffen. Die Therapie soll Tumore und Tumorstammzellen selektiv eliminieren und die gesunde Blutbildung sowie das Gleichgewicht der Körperfunktionen (Physiologie) erhalten.
Interview mit Dr. Nisit Khandelwal, CEO und Mitgründer von Cycuria Therapeutics
Wieso haben Sie Cycuria in Österreich gegründet?
Österreich bietet ein günstiges Finanzierungsumfeld für Biotech-Startups mit starken öffentlichen Förderprogrammen. Diese stellen entscheidendes Kapital in der Frühphase zur Verfügung, ohne das Unternehmen zu verwässern. So können wir uns in einem akademischen Umfeld etablieren und langfristig auf Innovationen konzentrieren.
Der Standort am Campus der Medical Science City Graz fördert die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Industrie und klinischer Forschung. Wir profitieren von modernen Inkubatoren, führenden Forschungseinrichtungen, klinischen Kooperationen und einer etablierten Biobank für translationale Forschung – also Forschung, die wissenschaftliche Entdeckungen in klinische Anwendungen überführt.
Die Zusammenarbeit mit dem Labor unseres wissenschaftlichen Gründers, Prof. Dr. Philipp Jost, stärkt unsere wissenschaftliche Basis und beschleunigt die Entwicklung neuer Therapien. Österreichs exzellente Infrastruktur, ein hochqualifizierter Talentpool und öffentliche Förderungen machen den Standort für Biotech-Unternehmen attraktiv.
Für die Zukunft sehen wir enormes Potenzial für Österreich, seine Position als Life-Science-Drehscheibe zu stärken, indem mehr Risikokapital angezogen wird. Mit der Unterstützung aus dem öffentlichen und privaten Sektor und dem Zugang zu Fachwissen kann Österreich eine führende Rolle in der europäischen Biotechnologie einnehmen. Cycuria freut sich, Teil dieses wachsenden Ökosystems zu sein.
Welche Herausforderungen galt es zu meistern? Und wie hat Sie die ABA dabei unterstützt?
Die größte Herausforderung für Life-Science-Startups bleibt der Zugang zu Wachstumskapital. In Österreich gibt es weniger Beispiele für Onkologie-Startups und einen begrenzten Pool an Risikokapitalfonds. Zwar ändert sich das, doch braucht es weiterhin verstärkte staatliche Initiativen. Zusätzlich erfordert es einen kulturellen Wandel hin zu mehr Risikobereitschaft bei Innovator:innen und Investor:innen. Diese Mentalität wird entscheidend sein, um transformative Ideen in bahnbrechende Medikamente umzuwandeln.
Das ABA-Team hat uns von Anfang an hervorragend unterstützt. Sie haben uns wertvolle Möglichkeiten für Auftritte bei wichtigen internationalen Konferenzen und Initiativen geboten, die uns helfen, unsere Geschichte einem breiteren Publikum vorzustellen.
Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Planen Sie Erweiterungen?
Auf jeden Fall. In den nächsten zwölf bis 18 Monaten wollen wir unser Leitprogramm mithilfe einer erfolgreichen Finanzierungsrunde in die nächste Entwicklungsphase bringen. Dazu erweitern wir unser Team mit Expertise in der präklinischen Entwicklung, der Herstellung, den Regulatory Affairs und der klinischen Strategie.
Und zum Schluss: Was schätzen Sie an Österreich besonders?
Was ich persönlich am meisten an Österreich schätze, ist die kollaborative und innovationsgetriebene Denkweise im gesamten Ökosystem der Life Sciences. Ich komme aus der Biotech-Landschaft Münchens und war beeindruckt vom Einfallsreichtum an unserem Standort in Graz. Innerhalb von sechs Monaten haben wir ein Team aufgebaut, ein Unternehmen gegründet, eine nicht verwässernde Finanzierung gesichert, private Investor:innen gewonnen, führende wissenschaftliche und unternehmerische Berater:innen eingebunden und sogar den SPIRIT Start-up Award gewonnen.
Dieser Erfolg wäre ohne die Unterstützung von Universitätsverwaltungen, Förderorganisationen und Life-Science-Clustern, die alle eine gemeinsame Leidenschaft für wissenschaftliche Durchbrüche teilen, nicht möglich gewesen. Die Bereitschaft der Stakeholder, zusammenzuarbeiten und Innovationen zu fördern, ist bemerkenswert und macht Österreich zu einem attraktiven Standort für Biotech-Startups.
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