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Novartis Austria – „In Österreich befindet sich der größte und innovativste Standort zur Herstellung von Biopharmazeutika von Novartis“

13. April 2022

Die Geschichte des Tiroler Novartis-Werks reicht bis zu seinen Anfängen im Jahr 1946 zurück. Heute ist der Campus in Kundl und Schaftenau der größte und innovativste Novartis-Standort zur Herstellung von Biopharmazeutika in Österreich und global. Hier sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus rund 50 Nationen beschäftigt. Aktuell investiert Novartis in den kommenden Jahren 500 Millionen Euro in den Ausbau der Zellkultur-Technologie. Die beiden neuen Anlagen sind im Sommer 2024 in Schaftenau und im Herbst 2025 in Kundl betriebsbereit. Sie schaffen etwa 350 neue Arbeitsplätze.

 

 

Innovationskraft ist für mich der wichtigste Faktor – verbunden mit der Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln. Dieses Mindset leben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kundl und Schaftenau seit Generationen.“

Roland Gander Geschäftsführer Novartis Campus Kundl/Schaftenau

Fragen an Roland Gander, Global Head für Large Molecules / Cell & Gene Therapies und Geschäftsführer der Novartis Pharmaceutical GmbH

Novartis schreibt in Österreich eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Welche Faktoren haben aus Ihrer Sicht diese Entwicklung in Österreich ermöglicht? 

Zweifelsfrei haben viele Faktoren zu dieser einzigartigen Erfolgsgeschichte von Novartis in Österreich beigetragen: Diese reicht zurück bis in das Jahr 1946, als eine ehemalige Brauerei in eine Penicillin-Fabrik umgebaut wurde. Mit dieser Erfahrung im Rücken sind wir sehr früh in die moderne Biotechnologie (Biosimilars, Biopharmazeutika) eingestiegen. Bereits 1979 fiel der Startschuss für die Biopharmazeutika-Fertigung in Kundl. Damit wurden erstmals biopharmazeutische Arzneimittel mit mikrobiellen Verfahren gefertigt.

Heute ist der Campus Kundl/Schaftenau im Verbund der größte und innovativste Novartis-Standort zur Entwicklung und Herstellung von Biopharmazeutika in Österreich und global. Und der Konzern setzt für die Entwicklung und Produktion weiterhin auf Österreich. So entstehen im Rahmen einer globalen Investitionsoffensive zur Stärkung der Kapazitäten in der Biopharmazeutika-Produktion derzeit zwei neue Zellkultur-Anlagen an den beiden Tiroler Novartis Traditionsstandorten Kundl und Schaftenau. Die Investitionen von 500 Millionen Euro schaffen etwa 350 neue Arbeitsplätze.

Innovationskraft ist für mich der wichtigste Faktor – verbunden mit der Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln. Dieses Mindset leben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kundl und Schaftenau seit Generationen.

Besonders stolz bin ich darauf, dass der Standort sich über die Jahre immer wieder selbst neu definiert hat, was nur durch Innovationen gelungen ist, die in Kundl und Schaftenau entwickelt und implementiert wurden: Stetig hat man Bestehendes genommen, weiterentwickelt und daraus Innovation geschaffen.

Insgesamt investierte Novartis seit 2015 in Kundl/Schaftenau nahezu 2 Milliarden Euro in Sachanlagen. Welche Voraussetzungen finden Sie in Österreich, damit diese zukunftsweisenden Schritte im Herzen Europas erfolgen konnten? 

Der Wirtschaftsstandort Österreich bietet – wie jeder Wirtschaftsstandort – Vor- und Nachteile. Als Novartis in Österreich sind wir heute zentraler Entwicklungs- und Produktionsstandort mit Spezialisierung auf biotechnologisch hergestellte Arzneimittel – von der Forschung und Entwicklung bis zur Produktion. Wie viele Branchen unterliegt die pharmazeutische Industrie starkem internationalem Wettbewerb, bei dem Kosteneffizienz eine wesentliche Prämisse ist. Konkurrenz besteht nicht nur zu anderen Unternehmen, sondern auch zu anderen Standorten innerhalb des Konzernverbundes, insbesondere in Zusammenhang mit mittel- und langfristigen Investitionsentscheidungen. 

Ein besonders wichtiger Schlüsselfaktor dabei sind für uns hoch qualifizierte Beschäftigte. Aktuell beschäftigen wir in Österreich rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, etwa 3.000 allein in Kundl und Schaftenau. Gut qualifiziertes Personal zu gewinnen und langfristig zu binden, stellt für uns eine große Herausforderung dar, weshalb wir längst über die Grenzen Österreichs hinaus rekrutieren (müssen). Derzeit suchen wir aufgrund des starken Wachstums mehr als hundert neue Kolleginnen und Kollegen. An unseren Tiroler Standorten arbeiten Menschen aus mehr als 50 Nationen. Darauf sind wir stolz. 

Wir empfinden Diversität – und nicht nur in kultureller Hinsicht – als große Bereicherung und fördern diese aktiv. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass vor allem ein vielfältiges und internationales Bildungsangebot ein wichtiges Entscheidungskriterium für unsere zukünftigen Beschäftigten ist. In unmittelbarer Nähe, in Kufstein, steht eine internationale Schule zur Verfügung, welche ein durchgängiges Bildungsangebot von der Unterstufe bis zum International Baccalaureate bietet. 

Novartis führt als eines der führenden innovativen Pharmaunternehmen Österreichs aktuell über 40 klinische Studien durch. Inwieweit haben diesbezügliche Förderungen wie etwa die Forschungsprämie Einfluss auf Investitionsentscheidungen von Novartis am Standort Österreich? 

Anreize wie die Forschungsprämie sind notwendige Signale und können auf den letzten Metern Investitionen eine entscheidende Richtung geben. Das Geld für Investitionen wird in letzter Instanz im Headquarter in Basel freigegeben. Das heißt, wir stehen mit unserem Campus in Österreich in puncto Investitionen mit allen anderen Ländern in „unternehmensinternem Wettbewerb“ zueinander. Vereinfacht gesagt, haben wir und die österreichische Politik ein gemeinsames Ziel: die Rahmenbedingungen in Österreich so attraktiv zu gestalten, dass die Headquarter-Entscheidung am Ende des Tages für Österreich ausfällt. Dabei möchte ich erwähnen, dass wir als Novartis im Vergleich zur Größe unseres Landes überproportional stark investiert sind.  

Mit der Öffnung des Campus Kundl/Schaftenau für andere Unternehmen hat Novartis sein Engagement in Österreich bekräftigt, ebenso wie mit dem Ausbau von Kundl zu einem Kompetenzzentrum für die Nukleinsäure-Produktion. Wie schätzen Sie den Life-Sciences-Standort Österreich insgesamt im internationalen Vergleich ein? 

Unser Life Science Campus im Westen Österreichs bietet eine ausgezeichnete Infrastruktur, die Tirol mit drei umliegenden Metropolregionen und Ländern wie Süddeutschland, der Schweiz und Norditalien gut verbindet. Dazu gehören unter anderem: exzellente Verkehrsanbindung, ein pulsierender Wirtschaftsstandort (Inntal) sowie ein stabiles politisches Umfeld – zudem erstklassige Infrastruktur, ein attraktiver Arbeitnehmermarkt und umfassende Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in der Natur. Der Technology Campus Tirol ist in einem attraktiven Umfeld mit herausragenden, international anerkannten Forschungsinstituten und Universitäten situiert.  

Der Wirtschaftsstandort Österreich hat großes Potenzial: Es sind bereits viele Pharma- und Life-Science-Unternehmen im Land. Dies gepaart mit starken Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie günstigen Rahmenbedingungen könnte Österreich zu einem zentralen Innovations-Player in der Europäischen Union und der Welt machen.  

Haben Sie Wünsche an den Standort Österreich oder die ABA? 

Wenn wir auch in Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen wir damit beginnen, Gesundheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu denken. Die Pandemie hat den gesellschaftlichen wie volkswirtschaftlichen Wert von Gesundheit eindrucksvoll dargestellt. Über Nacht wurden ganze Nationen „verwundbar“. Wir brauchen ein neues Kooperations-Mindset aller Systemplayer, um Standortpolitik in Österreich integriert zu verstehen. Die Pandemie hat weiterhin gezeigt, wie entscheidend es ist, Innovation und Produktion in Europa zu stärken, um unabhängiger von Wirtschaftsmächten wie China, Indien oder den USA agieren zu können. 

Ich habe die Sorge, dass diese großen Erkenntnisse wieder bald in Vergessenheit geraten werden, und uns dann wieder überraschen, ganz nach dem Motto „Ach, hätten wir damals doch bloß …“ Das darf nicht passieren.

Wie haben die ABA und die Tirol Agentur unterstützt? 

Vor allem hinsichtlich der Öffnung unseres Standorts Kundl/Schaftenau für externe Firmen und der Etablierung eines Life Science Parks pflegen wir eine intensive Zusammenarbeit mit der Standortagentur Tirol und der ABA. Sie unterstützt uns in vielerlei Hinsicht, vor allem mit ihrem exzellenten Netzwerk und den damit verbundenen Möglichkeiten der zielgerichteten Ansprache von Inserenten. 

Und noch eine abschließende Frage: Was schätzen Sie persönlich am meisten an Österreich? 

Die Kombination aus Rechtssicherheit und sozialem Frieden. 

Über Novartis Österreich

Novartis denkt Medizin neu – getreu seiner Mission, das Leben von Menschen zu verbessern und zu verlängern. Mit dem Standort für Innovative Medizin in Wien und den Entwicklungs- und Produktionszentren in Kundl/Schaftenau in Tirol ist Novartis eines der führenden innovativen Pharmaunternehmen des Landes. Investitionen in Forschung und Entwicklung untermauern das Engagement, mit wissenschaftsbasierten Innovationen einige der schwierigsten Probleme der Gesellschaft im Gesundheitswesen zu lösen. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.novartis.at/ und auf LinkedIn: NovartisÖsterreich

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