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So treibt Österreich Technologien für die Kreislaufwirtschaft voran
16. Januar 2025Österreich bündelt Expertise und zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten für den Wirtschaftssektor– davon profitieren auch Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Das zeigen Best-Practice-Beispiele wie das Green Tech Valley.
Mit mehr als 25 Praxislaboren entlang von acht Stoffströmen hat Österreich eine europaweit einzigartig starke Dichte bei praktischen Forschungslaboren für die Kreislaufwirtschaft. Sie bündeln das Know-how von Forschungseinrichtungen, Kompetenzzentren und Industrie und werden großteils von Unternehmen betrieben, um geschlossene Stoffkreisläufe voranzutreiben. Dies zeigt auch die Karte „Circularity Labs Austria“ anschaulich. Erstellt haben sie das Green Tech Valley mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation & Technologie und der Montanuniversität Leoben – einer der führenden „Recycling Universitäten“ Europas.
Starkes Netzwerk für Green Tech
„Nationale und internationale Kund:innen können auf diese Labore zugreifen und von der gebündelten Kompetenz und dem industriellen Maßstab der Anlagen profitieren. Dieses einzigartige Ökosystem unterstützt sie, um in praktischen Versuchen mit ihren bisherigen Abfällen neue Rohstoffe zu gewinnen. So können Unternehmen weltweit schrittweise die Materialkreisläufe schließen“, erklärt Bernhard Puttinger, CEO des Green Tech Valley. Beispiele für Einrichtungen sind etwa Linetechnology für Metalle, V-trion in Vorarlberg für Textilien, Redwave für Kunststoffe oder BEST-Research für Holz. Weitere Hilfestellungen wie Green Transformation-Landkarten unterstützen Unternehmen verschiedener Größen auf Ihrem Weg.
Das Green Tech Valley in der Steiermark und in Kärnten vereint das Know-how von über 300 Unternehmen wie Andritz und ATM Recyclingsystems sowie Forschungseinrichtungen: Im Umfeld dieses starken Netzwerks haben sich über 20 weltweite Technologieführer und mehr als 60 Startups angesiedelt. Sie forschen und entwickeln neue Technologien für die Kreislaufwirtschaft und Erneuerbare Energien. 14 der 18 österreichischen Competence Centers for Excellent Technologies (COMET) befinden sich hier.
Best Practice: Rohstoffe zurückgewinnen
Ein Best-Practice-Beispiel ist Andritz. Der internationale Technologiekonzern mit Sitz in Graz bietet etwa Recycling-Lösungen für Abfälle an. Im Andritz Recycling Technology Center wird mit modernsten Industriemaschinen an der Verbesserung der manuellen und mechanischen Aufbereitung einer Vielzahl von Rohstoffen gearbeitet. Aktuell entwickelt das Unternehmen mit dem US-Startup Circ die erste großtechnische Recyclinganlage, die Baumwolle und Polyester aus gemischten Textilabfällen zurückgewinnt. Die Anlage soll täglich 200 Tonnen Textilabfälle verarbeiten.
Das italienische Startup Duramea hat sich ebenfalls in Graz angesiedelt - die FlexCo wurde im November 2024 gegründet. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung und Produktion von innovativen Membran-Elektroden-Einheiten (MEAs) spezialisiert, einer Schlüsselkomponente in Technologien, die eine saubere Energieerzeugung und -speicherung ermöglichen. Das Startup konzentriert sich auf die Entwicklung von MEAs, die die Effizienz, Leistung und Haltbarkeit dieser Systeme verbessern und sie für verschiedene Anwendungen kostengünstiger und zuverlässiger machen. Als Spin-off des Instituts für Chemische Verfahrens- und Umwelttechnik der TU Graz profitiert Duramea von Spitzenforschung und enger Zusammenarbeit mit akademischen und industriellen Partnern. Das Startup ist ein Partner im Projekt Jeffree der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Bei diesem werden neue Technologien für Brennstoffzellen entwickelt, die ohne umweltschädliche PFAS-Chemikalien auskommen.
Rene Maiberg, CEO von Duramea: „Österreich bietet ein außergewöhnliches Umfeld für Innovationen, mit hervorragenden Fördermöglichkeiten und hochqualifizierten Arbeitskräften. Das Land ist führend in der Wasserstofftechnologie und damit der ideale Standort für unsere Vorhaben. Das starke nationale und internationale Netzwerk der ABA konnte eine entscheidende Rolle dabei spielen, uns mit wichtigen Geschäftspartnern und Investoren zusammenzubringen.“