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KI-Standort Österreich: Top-Forschung und Talente

12. November 2024

Österreich ist ein dynamischer Standort für Künstliche Intelligenz (KI). Ein starkes Forschungsnetzwerk, gezielte Förderprogramme, eine aktive Community sowie ein großer Talentpool fördern den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Das macht das Land zu einem spannenden Hub für KI-Entwicklungen und internationale Veranstaltungen wie TED AI.

Diese positive Entwicklung zeigt sich auch daran, dass immer mehr Unternehmen auf den Standort Österreich setzten. Im Oktober wurde z.B. bekanntgegeben, dass in Wien eines der größten KI-Software-Unternehmen Europas durch den Zusammenschluss der österreichischen Semantic Web Company und der US-bulgarischen Ontotext entsteht. Künftig werden die beiden Unternehmen gemeinsam unter dem Namen Graphwise auftreten. Zu den Kund:innen zählen die US-Weltraumagentur NASA, die Weltbank, die UNO und der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim.  

Grundlagenforschung als Basis für neueste Anwendungen

Die Forschung zu KI hat in Österreich eine lange Tradition, unter anderem in den Bereichen logische Systeme, neuronale Netze, Robotik sowie sprachverstehende Systeme. Hervorzuheben ist dabei die Arbeit des weltweit anerkannten KI-Pionier Sepp Hochreiter, der an der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) forscht. Die JKU startete 2019 europaweit einen der ersten Studiengänge für Artificial Intelligence mit mehr als 400 Student:innen. Der kürzlich gestartete englischsprachige Master-Studiengang stellt sicher, dass Österreich auch künftig viele AI-Talente hervorbringt.

Sepp Hochreiter ist auch einer der Mitgründer des Startups NXAI, das zu einem Zentrum für KI-Forschung und -Produktentwicklung im Herzen Europas werden soll. Hier liegt laut Albert Ortig, geschäftsführender Gesellschafter und Ko-Gründer von NXAI eine der großen Chancen aber auch Herausforderungen: “In Europa findet exzellente Forschung in Tübingen, Helsinki, Amsterdam, Zürich oder Linz statt. Uns gelingt es aber nicht immer ausreichend, diese Exzellenz in Produkte zu überführen, mit dieser Exzellenz neue Märkte für Europa zu erschließen.”

In der Kombination von Grundlagenforschung und industriellen Anwendungsfällen sieht auch Prof. Axel Polleres, Leiter des Instituts for Data, Process and Knowledge Management der Wirtschaftsuniversität Wien, enormes Potenzial: „Österreich hat durch die starke KMU-Landschaft ideale Voraussetzungen für Synergien zwischen Forschung und Wirtschaft. Viele Unternehmen können keine großen Forschungsabteilungen aufbauen und profitieren daher von der Zusammenarbeit mit akademischen Einrichtungen“, betont er. Polleres selbst forscht an symbolischer KI, insbesondere an Wissensgraphen, die unstrukturierte und strukturierte Daten aus verschiedenen Quellen zusammenführen und zugänglicher machen.

Auf diese industriellen Anwendungsfälle setzt NXAI, wie Ortig erklärt: „Wir fokussieren uns auf eine Nische, die viele große AI Player nicht bedienen wollen oder können: die Industrie. Denn moderne Industrieprozesse sind vielschichtig, manchmal schwierig, wir sprechen von gewachsenen Strukturen und genau da wird es für uns interessant. Die Industrie ist auf der Suche nach Entwicklungen an der Edge, in der Maschine, im Roboter, am Band, auf der Drohne, im Zug oder im Auto und will gleichzeitig die Engineering-Zeit und die Kosten reduzieren. In beiden Fällen helfen unsere Entwicklungen. “

Österreich als Treffpunkt für die KI-Welt

Nicht zufällig, fand also in Österreich die erste TED-Veranstaltung mit dem Fokus auf KI-Innovation in Europa statt. Im Oktober wurde Wien für drei Tage zum Zentrum der KI-Welt, Vertreter:innen der wichtigsten KI-Unternehmen wie GitHub, Google DeepMind und Nvidia sowie Expert:innen aus der ganzen Welt trafen sich hier, um über die neusten Entwicklungen und die Zukunft von KI zu diskutieren. Die Wirtschaftskammer Österreich organisierte kurz davor dazu die Applied Artificial Intelligence Conference 2024 (AAIC), bei der es u.a. um die praktische Anwendung von KI-Lösungen in den verschiedensten Bereichen ging. Die ABA nutzte beide Veranstaltungen, um den KI-Standort Österreich vor internationalen Unternehmen zu präsentieren

In Österreich finden allerdings noch viel mehr spannende Konferenzen zum Thema KI statt, gerade auch im Bereich der Grundlagenforschung: So waren 2023 zwei der wichtigsten internationalen Tagungen im Bereich Machine Learning und 2022 eine der größten KI-Konferenzen, die International Joint Conferences on Artificial Intelligence (IJCAI), in Wien zu Gast. „Österreich und Wien sind hier in der Forschung oft stärker auf der internationalen Landkarte vertreten als national bekannt ist“, erklärt Polleres.

Starke Infrastruktur als Basis für zukünftige Erfolge

Auch bei der KI-Infrastruktur baut Österreich kräftig aus, etwa durch den neuen Rechencluster des Institute of Science and Technology Austria (ISTA), der auf das Training von Deep-Learning-Modellen und Generativer KI ausgerichtet ist. Dieser ermöglicht es, große Datenmengen effizient zu verarbeiten und weiterzuentwickeln. Davon werden ISTA-Forschungsteams aus den verschiedensten Fachbereichen profitieren – von der pharmazeutischen Wirkstoffentwicklung über die Materialforschung bis zur Genetik, aber auch die Forschung an großen Sprachmodellen selbst. So arbeitet ein Forschungsteam am ISTA daran, große Sprachmodelle so weit zu komprimieren, dass sie mit guter Leistung auf einem Notebook laufen und somit in Zukunft effizienter und energiesparender betrieben werden können.

Das ISTA sowie auch die WU Wien ist Teil des kürzlich von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) vorgestellten Forschungs-Exzellenzclusters 'Bilaterale KI' unter der Leitung von Sepp Hochreiter, das die beiden bisher wichtigsten Forschungsstränge auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz, nämlich die sub-symbolische KI (Maschinelles Lernen) und die symbolische KI (Wissensrepräsentation und Reasoning) vereint.

„Solche großen Projekte können helfen, eine kritische Masse zu erreichen, die weitere Spitzenforscher nach Österreich anzieht, und die Basis für einen österreichischen AI Hub bilden, um gemeinsam mit der Wirtschaft ein Öko-System um die Ergebnisse dieser Spitzenforschung zu schaffen. Hier ist auch die kommende Regierung gefordert, die Chance zu nutzen nachhaltige strategische Weichen zu stellen“, unterstreicht Axel Polleres die Bedeutung derartiger Initiativen.

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