- Standortvorteile
- News
Österreich: 12 Points
20. August 2024Im IMD World Competitiveness Yearbook 2024 zeigen sich Österreichs Stärken im Wettbewerb mit 66 anderen Nationen. Das Ranking baut auf 256 Kriterien auf: 164 harten Fakten and 92 Umfrageergebnissen
Attraktiv für Investoren
Schon allein durch seine geografische Lage empfiehlt sich Österreich als Standort für ein Unternehmen: mitten in Europa als Brücke zwischen Ost und West und Tor zu 760 Millionen potenziellen Kund:innen. Das Land bietet einen optimalen Zugang zu den ost- und südosteuropäischen Märkten. Mehr als 380 CEE-Headquarters haben sich bereits in Österreich niedergelassen.
Unternehmen und ihre Arbeitnehmer:innen profitieren von der politischen, persönlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Sicherheit in Österreich Die Produktivität der Arbeitskräfte liegt 10 % über dem EU-Durchschnitt; bei dem Thema Motivation nehmen die österreichischen Mitarbeitenden weltweit den dritten Platz ein. Während in Europa pro 1.000 Arbeitnehmer:in im Durchschnitt 21,5 Tage gestreikt wird, entfallen auf Österreich nur zwei Streiktage.
Österreich verfügt über sehr gut ausgebildete Arbeitskräfte. Die Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) und Handelsakademien (HAK) verbinden Schule und Wirtschaft und ermöglichen ein praxisorientiertes Lernen. An Fachhochschulen, den 22 öffentlichen und den 12 privaten Universitäten werden Studierende gerade auch in neueren Gebieten wie Künstliche Intelligenz, autonome Systeme, Bioinformatik, Cybersecurity, Data Science oder Leistungselektronik auf die Anforderungen der Unternehmen vorbereitet. Hinzu kommen die österreichischen Forschungszentren von internationalem Ruf.
Im aktuellen IMD World Competitiveness Yearbook Jahrbuch erreicht Österreich in den Kategorien „Apprenticeships“ und „Employee training“ den zweiten bzw. dritten Platz, in der Kategorie „Attracting and retaining talents“ den fünften und bei der „Labor productivity“ den siebten Platz.
Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten werden durch diverse Programme aktiv gefördert: Unternehmen können für ihr Forschungsprojekt eine direkte Förderung über die passende Programmschiene der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) beantragen. Ergänzend kann für denjenigen Kostenanteil, der nicht durch die direkte Förderung abgedeckt wird, eine steuerliche Forschungsprämie in Höhe von 14 % in Anspruch genommen werden. Ein „Zuzugsfreibetrag“ ist ein zusätzlicher Anreiz für Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem Ausland: Der auf fünf Jahre befristete Freibetrag von 30 % gilt für alle Einkünfte aus wissenschaftlicher Tätigkeit.
Die österreichische Forschungsquote stieg im Zeitraum von 2000 bis 2020 um 71 %, während im EU-Durchschnitt nur ein Zuwachs von 23 % erreicht wurde. Österreichs Forschungs- & Entwicklungsquote lag 2023 bei 3,22 % des BIP. Dabei stammen 51,5 % aller F&E-Ausgaben von ausländischen Unternehmen.
Das Steuersystem ist unternehmerfreundlich. Die Körperschaftssteuer wurde mit 1.1.2024 auf 23 % gesenkt, Gewerbe-, Vermögens-, Erbschafts- oder Schenkungssteuer werden nicht erhoben.
Das sind nur einige Antworten auf die Frage: Warum in Österreich investieren?
Einfache Gründungsmöglichkeiten für Startups
Seit 2012 wurden in Österreich insgesamt etwa 3.400 Startups gegründet. 2023 erhielten Jungunternehmen laut dem EY Start-up Barometer in Österreich Investitionen von 695 Millionen Euro; etwa 30.000 Mitarbeitende sind bei Startups beschäftigt.
Zur Erleichterung von Firmenneugründungen wurde eine neue juristische Person geschaffen. Seit Anfang 2024 gibt es die Flexible Kapitalgesellschaft (FlexKapG oder FlexCo), eine Mischung aus GmbH und AG. Die Mindeststammeinlage beträgt nur 10.000 EUR, wovon lediglich die Hälfte bar eingezahlt werden muss. Nach der Gründung der Gesellschaft darf der auf das Stammkapital einbezahlte Betrag für Geschäftszwecke verwendet werden. Die FlexCo versucht über „Unternehmenswert-Anteile“ (UW-A), die neben den klassischen Gesellschafteranteilen stehen, eine Beteiligung der Mitarbeitenden am Unternehmenserfolg zu ermöglichen. Ein wichtiger Punkt, um die gesuchten Fachkräfte an den Betrieb zu binden. Die UW-A mit einem Mindestnennbetrag von einem Cent partizipieren im Verhältnis der Stammeinlagen am Bilanzgewinn oder ggf. Liquidationserlös. Eine Nachschusspflicht oder Ausfallshaftung besteht nicht.
Ausländische Unternehmen, die an einer Niederlassung in Österreich interessiert sind, können sich von der Austrian Business Agency (ABA) kostenfrei beispielsweise zur Frage der richtigen Rechtsform der Neugründung beraten lassen. Die ABA hilft mit Standort-Know-how und Vernetzungskompetenz bei praktischen oder rechtlichen Problemen.
Anteil von Frauen in Aufsichtsräten
Frauen sind im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil in Österreich in Vorständen und Aufsichtsräten noch immer unterrepräsentiert. Das soll sich allerdings ändern. Erste Erfolge sind schon sichtbar, wie dem Frauen Management Report 2024 zu entnehmen ist.
Das Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Aufsichtsräten (GFMA-G) sieht vor, dass seit Anfang 2018 Aufsichtsräte von börsennotierten Unternehmen und Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten unter bestimmten Voraussetzungen zu mindestens 30 % aus Frauen und zu 30 % aus Männern bestehen müssen. Wird die Quote im Aufsichtsrat nicht erreicht, ist die jeweilige Bestellung unwirksam. Das Mandat bleibt unbesetzt.
Seit Einführung der Quote ist der Frauenanteil in Aufsichtsräten von Unternehmen, die unter das GFMA-Gesetz fallen, von 22,4 % im Januar 2018 auf 36,5 % im Januar 2024 gestiegen. Der Anteil der Frauen in den nicht von der Quotenregelung erfassten börsennotierten Unternehmen wuchs im gleichen Zeitraum deutlich langsamer auf 20,3 %.
Lebensqualität: Anziehend für Fachkräfte
Als eine stabile, sichere und wohlhabende Kulturnation in einer bemerkenswerten Landschaft bietet Österreich seinen Bewohner:innen eine exzellente Lebensqualität mit hohem Freizeitwert. Dabei sind die Lebenshaltungskosten vergleichsweise günstig, so dass auch die Normalbürger:innen von den vielfältige Möglichkeiten Gebrauch machen kann. Diese Vorteile erleichtern ausländischen Fachkräften die Entscheidung, ihre Heimat für einen neuen Arbeitsplatz zu verlassen.
Mit Wien verfügt Österreich über die zweitgrößte deutschsprachige Metropole, und die Stadt wächst weiter in schnellem Tempo. In Wien lassen sich etwa die Hälfte aller Firmenneugründungen in Österreich nieder. Von dem britischen Magazin „Economist“ wurde Wien zum dritten Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. In den Kategorien Stabilität, Gesundheitsversorgung, Bildung und Infrastruktur konnte jeweils die Höchstpunktzahl erzielt werden. Österreich insgesamt erzielt im aktuellen IMD World Competitiveness Yearbook in den Kategorien „Quality of life“ und „Medical assistance“ den zweiten bzw. dritten Rang.
Für Forscher:innen besonders attraktiv sind die weltweit beachtete exzellente Qualität der österreichischen Forschungseinrichtungen und deren enge Zusammenarbeit und Vernetzung mit Universitäten und Unternehmen.