- Forschung & Entwicklung
- Innovation & Digitalisierung
- Standortvorteile
- News
Österreich - Auf dem Weg zum XR-Hub, mit internationalen Events wie der AWE EU und F&E-Zentren globaler Akteure
12. November 2024Österreich hat sich in den vergangenen Jahren zu einem attraktiven Standort für Startups entwickelt, 2023 wurden durch die mehr als 3.200 Startups und 135 VCs 596 Millionen Euro in Finanzierungsrunden eingesammelt. Insbesondere auch im Bereich Augmented Reality (AR), Extended Reality (XR) und Virtual Reality (VR) ist ein starkes Ökosystem entstanden.
„Österreichs XR- und VR-Sektor befindet sich in einem gesunden und vielversprechenden Zustand, was auf eine Kombination aus starker nationaler Unterstützung und einer soliden Grundlage in der Forschung zurückzuführen ist“, sagt Matthias Grabner, Chief Partnership Officer beim unabhängigen Think Tank AI Austria.
Diese Unterstützung umfasst eine angewandte F&E-Förderung mit einer Steuerprämie von 14 %, die mit einer direkten Förderung (bis zu 70 % für Startups) durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) kombiniert werden kann. Grabner führt Innovation und Wachstum in XR auch auf die Bereitschaft der österreichischen Unternehmenskunden zurück, die Technologien zu übernehmen.
Zum starken Ökosystem tragen auch Organisationen wie Fraunhofer Austria Research maßgeblich bei. Der Innovationsforschungspartner für die österreichische Industrie bietet z.B. XR-Workshops für Startups an, die wenig oder gar keine Erfahrung mit der Technologie haben.
Dieses Ökosystem unterstützt Gründer:innen auf ihrem individuellen Weg, der sowohl was den Ausgangspunkt betrifft als auch das Ziel, sehr unterschiedlich sein kann. Dies zeigen Beispiele wie das auf die Schaffung von XR-Erlebnissen in den Bereichen Unterhaltung und Bildung spezialisierte Unternehmen vrisch sowie das Projekt Auge, das Menschen mit Gesichtsfeldausfällen mithilfe von VR-Lösungen unterstützen will.
Ein einzigartiger Ort für die Branche
Martin Herdina ist Ex-CEO von Wikitude, einem österreichischen AR-Pionier, der mit seiner Plattform weltweit Anerkennung fand, bevor er 2021 von Technologiekonzern Qualcomm übernommen wurde. Das AR-F&E-Zentrum von Qualcomm befindet sich ebenfalls in Österreich.
Herdina glaubt, dass Österreich einen verhältnismäßig hohen Anteil an AR-, VR- und XR-Initiativen in seinem Startup-Ökosystem hat, was das Land zu einem „führenden und einzigartigen Ort für die gesamte Branche“ macht. Er sagt, dass dies durch die akademische Forschung von Universitäten und Forschungseinrichtungen angetrieben wurde - die Statistik Austria schätzt, dass 2024 rund 16,6 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung in Österreich verwendet werden.
Am 29. und 30. Oktober brachte dieses Jahr die Augmented World Expo (AWE) führende XR-Pioniere und Branchenriesen wie Meta, Google, Siemens, Audi, ESA, Snap, Niantic, Unity und Pico im in Wien zusammen, um innovative, XR-definierende Produkte und Technologien zu präsentieren. Die diesjährige Expo konzentriert sich auf die sozialen Auswirkungen von XR-Anwendungen, die Steigerung der Effizienz und die Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen in der Industrie, immersives Gaming sowie KI-Integration in der XR-Welt.
Bedeutende Investitionen und internationale Anerkennung
Universitäten und Forschungseinrichtungen wie die Technische Universität Graz und das Austrian Institute of Technology (AIT) haben bereits vor fast zwei Jahrzehnten begonnen, in die Forschung und Entwicklung im Bereich Computer Vision und Wahrnehmung zu investieren. „Diese Investitionen haben Früchte getragen und diese starke Basis wurde von großen multinationalen Unternehmen wie PTC, Qualcomm, Snap, AVL und TTTech genutzt und verstärkt, die durch Übernahmen und hochkarätige Forschungskooperationen mit akademischen Einrichtungen in lokale AR- und VR-Initiativen investiert haben“, erklärt Herdina.
Laut Grabner ist auch Österreichs Talentpool in diesem Bereich für US-basierte Tech-Giganten attraktiv: „Snap Inc. hat Wien für sein F&E-Zentrum gewählt und Blackshark.ai mit Microsoft für den Microsoft Flight Simulator zusammengearbeitet, was die österreichische Expertise in High-Fidelity-Simulationen unter Beweis stellt.“
Darüber hinaus sind aktuelle Investitionen ein beeindruckendes Zeichen für das starke nationale und internationale Vertrauen in Österreichs XR- und VR-Innovationen: so hat der Anbieter von Plug-and-Play-VR-Trainingslösungen Innerspaces im Februar dieses Jahres 5,7 Mio. Euro von deutschen, österreichischen und kanadischen VCs erhalten hat, und NXRT, ein Unternehmen für Mixed-Reality-Automobillösungen, im August 5 Mio. Euro von deutschen, luxemburgischen und österreichischen VCs. Und auch internationale Startups setzen auf Österreich, ein Beispiel ist das südkoreanische XR-Start-up Virnect, das Wien als Standort für sein europäisches Hauptquartier und sein Forschungszentrum gewählt hat.